Vom Tarock zum Schafkopf | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 04.04.2024 15:03

Vom Tarock zum Schafkopf

Das Freilichtmuseum ist eingebettet in die Schlierseer Bergwelt.  (Foto: Markus Wasmeier)
Das Freilichtmuseum ist eingebettet in die Schlierseer Bergwelt. (Foto: Markus Wasmeier)
Das Freilichtmuseum ist eingebettet in die Schlierseer Bergwelt. (Foto: Markus Wasmeier)
Das Freilichtmuseum ist eingebettet in die Schlierseer Bergwelt. (Foto: Markus Wasmeier)
Das Freilichtmuseum ist eingebettet in die Schlierseer Bergwelt. (Foto: Markus Wasmeier)

Ein aufregendes Wochenende liegt hinter uns. Die Saisoneröffnung ist immer etwas ganz besonderes und ich bedanke mich bei allen Besuchern! Auch das Wetter hat die meiste Zeit gut mitgespielt. Apropos mitspielen. Am kommenden Wochenende findet bereits zum 7. Mal unser altbayerisches Preis-Schafkopfturnier statt und ich darf Sie herzlich einladen daran teilzunehmen. Denn das Schafkopfen und Bayern gehören heute unweigerlich zusammen.

Der Schafkopf kam erst spät nach Bayern

Aber wie kam eigentlich dieses Spiel nach Bayern? Denn wenn ich mir die bayerische Literatur so anschaue, egal ob bei Oskar Maria Graf oder Georg Queri, da wird meistens Tarock gespielt. Und vielleicht erinnern Sie sich an die ein oder andere Verfilmung von Ludwig Thomas Lausbubengeschichten, da sitzen oft drei Honoratioren beim Kartenspiel, der Pfarrer ist auch immer mit dabei – aber Schafkopf spielt man bekanntermaßen zu viert. Und auch vom berühmten Münchner Maler Franz von Lenbach ist überliefert, dass er Ende des 19. Jahrhunderts dem Tarock gefrönt hat. Genauer betrachtet findet man in Bayern um die Zeit den Haferltarock und eine schlesische Variante des Schafkopfs, bei der allerdings die Trumpffarbe immer Schelle ist. Daher kommt wohl auch der Ausdruck, jemanden über den Schellenkönig zu loben. Der bayerische Schafkopf, wie wir ihn heute kennen, kommt dann vermutlich erst später mit fränkischen Arbeitern nach »Altbayern«.
Wie dem auch sei, ganz werden wir das nicht mehr klären können! Ich freue mich auf alle Fälle schon auf zahlreiche Kartler, die sich bei uns im Freilichtmuseum mit Glück und Können dem Wettbewerb stellen. Es warten zahlreiche hochwertige Preise auf Sie! Auf unserer Internetseite finden Sie alle wichtigen Informationen zur Anmeldung. Wer weniger dem Kartenspiel zugetan ist, der findet bei uns im altbayerischen Dorf viele andere Anknüpfungspunkte an die bayerische Geschichte, die Tradition und das Leben auf dem Land, wie es einst war. Gerade jetzt im Frühling ist das weitläufige Gelände besonders reizvoll, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht und überall junge Triebe sprießen und die Insekten ihre Arbeit aufnehmen. Überall kann man es schon summen und brummen hören, die Hummeln auf der Suche nach einer guten Nistgelegenheit, die Bienen bereits fleißig beim Honig und Pollen sammeln und auch der ein oder andere Käfer tappt schon etwas tolpatschig umher.
Genießen Sie das Spiel der Jahreszeiten im Freilichtmuseum! Der Biergarten lädt in der angenehmen Frühlingssonne zum Entspannen ein und nebenbei werden Sie dort bestens umsorgt von den Bedienungen und Kellnern, die Ihnen bayerische Schmankerl frisch aus der Küche oder hausgemachte Kuchen servieren. Selbstverständlich schenken wir auch gerne unser Museumsbier aus, das in der historischen Brauerei gleich hinter dem Wirtshaus »Zum Wofen« entsteht. Werfen Sie ruhig einen Blick hinein und lassen Sie sich vielleicht vom Audioguide erklären, wie das Bier nach alter Handwerkskunst in der Schöpfbrauerei entsteht. Weil dann schmeckt es hinterher gleich noch besser. Und wenn Sie Lust haben, bei unseren Bierbraukursen können Sie selbst als Brauer aktiv werden!
Sie sehen, es gibt viel zu erleben und zu entdecken im altbayerischen Dorf am Schliersee! Ich darf Sie auch schon einmal auf unser Maibaumfest am 1. Mai aufmerksam machen und an Christi Himmelfahrt veranstalten wir wieder unser spektakuläres Seifenkistenrennen, ein Spaß für die ganze Familie. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

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