Bürgerbeirat stellt Vorschläge vor | Kurier Dachau

Bürgerbeirat stellt Vorschläge vor

Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Dachauer Bürgerbeirat im Thoma-Haus. (Foto: Faces by Frank) )
Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Dachauer Bürgerbeirat im Thoma-Haus. (Foto: Faces by Frank) )
Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Dachauer Bürgerbeirat im Thoma-Haus. (Foto: Faces by Frank) )
Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Dachauer Bürgerbeirat im Thoma-Haus. (Foto: Faces by Frank) )
Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek beim Dachauer Bürgerbeirat im Thoma-Haus. (Foto: Faces by Frank) )

Es war ein Pilotprojekt in Bayern – der „Bürgerbeirat in der Gesundheitsregion plus Landkreis Dachau“. Im Oktober 2021 ist er gestartet, seitdem haben sich die 27 Bürger aus dem Landkreis Dachau in elf Arbeitsgruppensitzungen getroffen und sich mit den Themen hausärztliche Versorgung, Bewegung und Ernährung sowie psychische Gesundheit von Kindern und Erwachsenen beschäftigt. Nun hat er die Ergebnisse seiner Arbeit vorgestellt und konkrete Maßnahmen-Vorschläge an die Politik übergeben.

„Wir empfehlen den Ausbau der digitalen Infrastruktur für Arztpraxen und medizinische Einrichtungen, damit zum Beispiel ein digitaler Austausch von Befunden möglich ist oder digitale Sprechstunden angeboten werden können“ lautet beispielsweise eine Forderung zum Thema hausärztliche Versorgung.

In der Rubrik Bewegung und Ernährung fordern die Bürgerbeiräte unter anderem: „… den Neu- und Ausbau der Rad- und Fußweginfrastruktur im Landkreis Dachau“. Damit werde ein wesentlicher Beitrag zur Förderung von sicherer und aktiver Bewegung und Bewältigung täglicher Wege geleistet.

Für den dritten Themenblock schreiben die Bürger in ihren Empfehlungen: „Wir fordern genügend Kinder- und Jugendpsychiater und -Psychologen für den Landkreis Dachau“, da es aktuell im Landkreis keinen Kinder- und Jugendpsychiater gäbe. Insgesamt gibt es 18 solcher konkret ausgearbeiteten Punkte, welche einzeln vorgestellt wurden und die sich die Politik nun annehmen soll. Die Empfehlungen und Lösungen sind dabei an alle Akteure im Gesundheitsbereich adressiert: an die Bundes- und Landespolitik, an die kommunale Ebene und auch an die Träger der Selbstverwaltung.

Der Dank an die ehrenamtliche Arbeit der Bürger für ihre „Pionierarbeit“ war groß an diesem Vormittag. Anlässlich der Abschlussveranstaltung sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek im Ludwig-Thoma-Haus: „Die Arbeit des Bürgerbeirats ist beeindruckend. Er hat meine Erwartungen voll erfüllt. Seine Empfehlungen basieren auf den Erfahrungen der Bürger vor Ort. Der Beirat hat nicht nur die Problemlagen vor Ort identifiziert, sondern es sind aus frischen Ideen und einem großen Erfahrungsschatz gute Lösungsvorschläge entstanden.“ Dem Minister war auch klar: „Sie müssen nun Rückmeldung bekommen.“ Er versprach, dass sich die Politik der Anregungen annehmen werde und noch in diesem Jahr eine Rückmeldung kommen müsse. Für welche Punkte beispielsweise schon Lösungen gesucht werden oder ob es für manche Probleme schon konkrete Lösungen gibt, die sich in der Umsetzung befinden. Er relativierte die Sorge der Beiräte, dass die Maßnahmen nun „in einer Schublade verstauben“.

Der Bürgerbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Michael Hofmann, betonte: „Das heute ist keine Abschlussveranstaltung, sondern vielmehr ein neuer Auftakt.“ Bei der Gesprächsrunde im Anschluss auf die Übergabe äußerten viele Bürgerbeiräte den Wunsch, dass das Projekt weitergehen müsse.

Holetscheck sowie Hofmann versicherten, dass die Arbeitsweise des Bürgerbeirats in Dachau nun bis Ende des Jahres evaluiert wird. Sie soll als Grundlage für Diskussionen in den anderen 60 Gesundheitsregionen Bayerns dienen. Möglich ist es also, dass es auch Bürgerbeiräte in anderen Regionen geben wird. Holetschecks Fazit zum Projekt allgemein lautete: „Politik braucht die Rückkoppelung mit den Bürgern. Bei ihnen liegt ein enormes Potential an Erfahrung, Wissen, aber auch Kreativität. Bürger machen mit, wenn man sie lässt.“

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