Mord und Totschlag, Massentourismus und Umweltfrevel. Entzaubern Sie in Ihrem neuen Roman den Starnberger See?
Förg: Entzaubern würde ich das nicht nennen! Der Starnberger See bleibt eine zauberhafte Schönheit, aber genau diese ist gefährdet, wenn die Nutzer nicht mehr Respekt vor der Natur haben. Und wenn sie nicht begreifen, dass sie sich in ökologisch fragilen Räumen bewegen, dass da andere Mitgeschöpfe leben und dass so ein See eben mehr ist als ein Tummelplatz für egoistische Freizeitaktivitäten. Ein Problem, das alle bayerischen Seen kennen und das Gebirge erst Recht! Spätestens seit den Corona Sommern ist das Wort „Overtourism“ leider überall angekommen.
„Hohe Wogen“ ist schon der 13. Band Ihrer Alpen-Krimiserie. Wird es zunehmend schwieriger neue „Fälle“ zu finden oder fliegen Ihnen beim Schreiben schon Ideen für die nächste Folge zu?
Schwierig, nein! Diese schnelle Welt wird eben immer irrer, jedes Jahr neue Krisen und Probleme. Insofern geht mir der Stoff (leider!) nicht aus. Und irgendwann springt mich ein Thema an, das mich bewegt und erschüttert und das es wert ist, sich intensiv damit zu beschäftigen! Aber nicht im aktuellen Schreibprozess. Ich denke nur von Buch zu Buch, ich habe nicht hunderte von Ideen in der Schublade. Aber bisher immer etwas entdeckt, was ein ganzes Buch trägt.
Haben Sie mir Michaela May eine perfekte „Lesepartnerin“ gefunden?
Michaela liest die Hörbücher bravourös. Sie lebt die Figuren, gibt ihnen Volumen und sie liebt die Figur Irmi Mangold. Natürlich ist sie die perfekte „Vor-Leserin“, bei gemeinsamen Lesungen, wo Michaela die Figuren zu Leben erweckt und ich dazwischen ein bisschen über die Handlung und die Emotionen der Kommissarin erzähle!