Dr. Wolfgang Kuhn, der Gebietsbetreuer des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck (gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern) stellt jeden Monat einen ‘‘echten Ureinwohner‘‘ des Ampertals vor. Im Mai ist es die Wasseramsel – sie ist der einzige heimische Singvogelart, die ihre Nahrung unter Wasser sucht und dazu wie ein Pinguin die Flügel anlegt um auf Beutefang zu gehen.
Ihr Körper ist auf ein Leben im Wasser optimal angepasst, so erleichtern ihre schwere Knochen ein Abtauchen, ihre Nickhaut kann wie eine Schwimmbrille vor die Augen geklappt werden, ihre Hautfalte schützt die Gehörgänge und mit ihrem Schwanz und den rundlichen Flügel kann sie die Strömung unter Wasser optimal ausnutzen um sich auf dem Grund zu halten. Dort sucht sie Köcherfliegenlarven, Flohkrebsen oder Schnecken. Und wenn die Jagd beendet ist, legt sie die Flügel an und wird durch die Luftpolster im Gefieder wie ein Korken nach oben getragen.
Die Wasseramsel erinnert an eine Amsel mit weißer Brust – im Gegensatz zur Amsel sind aber Männchen und Weibchen nicht auseinander zu halten.
Zwischen den Tauchgängen sitzt sie gerne auf Steinen, Stöcken, Ästen über dem Flussbett oder Uferbereich und vollzieht ihre typischen knicksenden Bewegungen indem sie die Beine wiederholt anwinkelt. Der Schwanz wird dabei oft wie bei einem Zaunkönig aufrecht gehalten.
Die Wasseramsel findet mal überall dort wo im schnell fließenden Gewässer ihre Beutetiere vorkommen. Sie brütet versteckt in einem Halbkugelnest an den Uferböschungen. Eignen sich die Uferbereiche aufgrund von Begradigungen oder fehlenden Steilufern so wie z. B. an der Amper nicht, so nimmt sie auch gerne Brücken oder spezielle Nistkästen an.
Zur Zeit kann die Wasseramsel sehr gut beim Futteranflug ihrer bis zu sechs Jungen beobachtet werden, zum Beispiel am Gündinger Wehr.