ÖDP-Landeschef Ruff in Dachau | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 20.09.2023 10:25

ÖDP-Landeschef Ruff in Dachau

ÖDP-Landeschef Tobias Ruff. (Foto: ÖDP)
ÖDP-Landeschef Tobias Ruff. (Foto: ÖDP)
ÖDP-Landeschef Tobias Ruff. (Foto: ÖDP)
ÖDP-Landeschef Tobias Ruff. (Foto: ÖDP)
ÖDP-Landeschef Tobias Ruff. (Foto: ÖDP)

Der bayerische ÖDP-Landesvorsitzende Tobias Ruff warb bei seinem Vortrag am 14. September in Dachau eindringlich dafür, Bayern als lebenswertes Bundesland zu erhalten, den Flächenfraß zu stoppen, Artenvielfalt zu erhalten und die „klügsten Köpfe“ mit Zukunftsstrategien für einen „Wohlstand ohne Wachstumszwang“ zu betrauen.

Klimaüberhitzung, Energiekrise, Artensterben und wachsende Armut seien allesamt Phänomene, die nach Ansicht des Diplom-Forstingenieurs und Gewässerökologen Tobias Ruff nur einen Schluss zulassen: „Wir müssen unsere Ansprüche an den Planeten begrenzen.“ Dabei zitierte er auch den indischen Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ Es sei alternativlos, „zum rechten Maß zurückzukehren und auf das zu verzichten, was nicht zukunftsfähig ist“, so Ruff.

Ein Thema, das dem Sprecher des Anfang des Jahres erfolgreichen Münchner Bürgerbegehrens „Grünflächen erhalten“ besonders am Herzen liegt, ist die Ausgestaltung lebensfreundlicher Städte und Regionen. Die Ausdehnung der Metropolen müsse überall auf ein im wahrsten Sinn des Wortes gesundes Maß beschränkt werden, um Aufenthaltsqualität, mehr Artenvielfalt und Grün sowie bessere Luft zu gewinnen. Als Vorsitzender der Münchner Stadtratsfraktion ÖDP/München-Liste sei er mit diesem Themenfeld laufend konfrontiert – „wir streiten täglich für den Erhalt von Grünflächen“.

„Wir müssen uns mit weniger zufriedengeben“, resümierte Ruff. „Das Gute aber ist: Wir können Zukunft und wahren Wohlstand gewinnen, wenn wir auf Überfluss verzichten.“ Es sei ureigene Aufgabe der ÖDP seit ihrer Gründung vor gut 40 Jahren, für ein Wohlstandsmodell zu werben, das ohne Zerstörung und Sinnentleerung auskomme. Es helfe nichts: „Wir müssen Klartext sprechen und das Unausweichliche im Blick haben. Wir sollten uns gut darauf vorbereiten.“

Denn dauerhaftes Wirtschaftswachstum, das in der Vergangenheit Wohlstand gebracht habe, könne auf einem begrenzten Planeten nicht nachhaltig sein. Für eine Wirtschaft ohne Wachstum gebe es allerdings bis heute keine umfassenden Gesamtkonzepte, die herrschende Ökonomie „sieht grenzenloses Wachstum nach wie vor als Naturgesetz an – und die Politik hat sich in eine fatale Wachstumsabhängigkeit hineinmanövriert“.

Obwohl noch nicht im Landtag vertreten, hat die ÖDP mit ihren erfolgreichen Volksbegehren – unter anderem „Rettet die Bienen“, „Ja zum Nichtraucherschutz“ und „Schlanker Staat ohne Senat“ – viel in Bayern bewegt und als einzige Partei in den letzten Jahrzehnten Gesetze gegen die CSU duchgesetzt. Damit gilt sie vielen als „Bayerns wirksamste Oppositionspartei“ (FAZ).

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