3 Fragen an Christoph Poschenrieder | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 05.09.2022 09:02

3 Fragen an Christoph Poschenrieder

Christoph Poschenrieder kommt am 6. Oktober nach Dachau. (Foto: Daniela Agostini/Diogenes)
Christoph Poschenrieder kommt am 6. Oktober nach Dachau. (Foto: Daniela Agostini/Diogenes)
Christoph Poschenrieder kommt am 6. Oktober nach Dachau. (Foto: Daniela Agostini/Diogenes)
Christoph Poschenrieder kommt am 6. Oktober nach Dachau. (Foto: Daniela Agostini/Diogenes)
Christoph Poschenrieder kommt am 6. Oktober nach Dachau. (Foto: Daniela Agostini/Diogenes)

Ist es richtig, dass der sogenannte „Münchner Parkhausmord“ Sie zu diesem Buch inspirierte?
Poschenrieder: Liegt zwar schon lange zurück, aber ja. Ich hatte das schon eine Weile auf der Liste der möglichen Roman-Stoffe, aber wie so vieles andere auch, hat das einfach seine Zeit gebraucht, um zu reifen. Dass jetzt wieder Bewegung in den Justizfall von damals kommt – es hat sich ja ein neuer Unterstützerkreis für den Verurteilten formiert – ist Zufall.

Fünf Freunde, die zusammenhalten. Kommt uns bekannt vor, führt in Ihrem Buch aber zu einem heimtückischen Mord. Wieviel kann, darf oder muss eine Freundschaft aushalten?
Es ist nicht die Freundschaft, die zum Mord führt. Es ist ein Mord, der eine Freundschaft auf die Probe stellt. Der ultimative Stresstest, und am Anfang scheint sie ja auch standzuhalten, die Freundschaft. Nach und nach erst kommen die Zweifel – und die Frage: bleiben wir Freunde obwohl, oder gerade deshalb? Eine allgemeine Sollbruchstelle für Freundschaften gibt es nicht, und meistens gehen sie wohl nicht in einem Knall zugrunde, sondern verblassen und verkümmern einfach, aus Mangel an Pflege.

Ist es besonders spannend, einen Krimi zu schreiben oder ist jedes neue Buch für den Autor ein Abenteuer?
Ich sage ja: "Ein Leben lang" ist kein Krimi. Deswegen kann's trotzdem spannend sein. Auch ohne einen "Fall zu lösen", ohne Kommissar und alles. Also kann ich nicht sagen, ob's besonders spannend ist, einen Krimi zu schreiben. Aber ich vermute mal: eher nicht. Als Autorin/Autor sollte man ja lang vor dem letzten Satz wissen, wer der/die Täter/in ist. Ein Abenteuer? Schon eher, doch eine gewisse Portion kühler Planung gehört – zumindest bei mir – auch dazu.

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