Achtung Amphibienwanderung | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 29.03.2023 10:00

Achtung Amphibienwanderung

Bitte Rücksicht nehmen auf die Ehrenamtlichen, die in den nächsten Wochen an Straßenrändern unterwegs sind. (Foto: BUND / U. Meßlinger und Paul Riederer)
Bitte Rücksicht nehmen auf die Ehrenamtlichen, die in den nächsten Wochen an Straßenrändern unterwegs sind. (Foto: BUND / U. Meßlinger und Paul Riederer)
Bitte Rücksicht nehmen auf die Ehrenamtlichen, die in den nächsten Wochen an Straßenrändern unterwegs sind. (Foto: BUND / U. Meßlinger und Paul Riederer)
Bitte Rücksicht nehmen auf die Ehrenamtlichen, die in den nächsten Wochen an Straßenrändern unterwegs sind. (Foto: BUND / U. Meßlinger und Paul Riederer)
Bitte Rücksicht nehmen auf die Ehrenamtlichen, die in den nächsten Wochen an Straßenrändern unterwegs sind. (Foto: BUND / U. Meßlinger und Paul Riederer)

Die bald ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum wurden von der BN-Kreisgruppe Dachau und ihren BN-Ortsgruppen überall im Landkreis die Amphibienschutzzäune aufgebaut. „Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Dr. Roderich Zauscher aus der Kreisgruppe Dachau. „Bis Mitte April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind“, so Zauscher weiter.

Im Kreisgebiet befinden sich insgesamt elf Schutzzäune. Etwa 110 Ehrenamtliche betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise etwa 7.045 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden.

Ehrenamtliche gesucht

Zauscher wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstot retten. Allerdings kommen viele Helferinnen und Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen.“

Lebensraum gefährdet

Traurigerweise stellen immer mehr Helfer in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Dr. Zauscher warnt: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Dr. Zauscher: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Bitte an alle Autofahrer

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Stellen, an der viele Amphibien überfahren wurden und kein Schutzzaun errichtet ist, bitte per Mail an amphibien@bund-naturschutz.de melden.
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