Im Landkreis leben derzeit schätzungsweise 600 bis 700 Biber. Diese streng geschützte Tierart gestaltet ihre Umwelt aktiv – sie baut Dämme, fällt Bäume und staut Gewässer auf. So entstehen wertvolle neue Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Doch wo Biber Lebensraum schaffen, geraten sie mitunter auch in Konflikt mit den Interessen der Menschen: Vernässte landwirtschaftliche Flächen, angenagte Bäume oder aufgestaute Gewässer sorgen mitunter für Spannungen.
In solchen Fällen sind die ehrenamtlichen Biberberater gefragt. Sie stehen als neutrale, sachkundige Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung, vermitteln zwischen den Beteiligten und helfen, gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden. Sieben engagierte Ehrenamtliche sind im Landkreis bereits im Einsatz – doch es braucht Verstärkung.
„Was man neben fachlichen Kenntnissen über die Lebensweise des Bibers braucht, ist vor allem die Bereitschaft, zuzuhören und praxistaugliche Lösungen zu finden“, sagt Barbara Karcher, die sich seit über 20 Jahren als Biberberaterin im Landkreis engagiert. „In vielen Fällen genügt es schon, die Bürger aufzuklären und Präventionsmaßnahmen wie Baumschutzmaßnahmen gegen Verbiss vorzuschlagen oder einen Elektrozaun gegen Aufstauungen in Gewässern anzubringen.
Unterstützt werden die Ehrenamtlichen dabei vom Landratsamt. „Wir arbeiten mit unseren Biberberatern eng zusammen“, betont Sabine Schöttl, Leitung der Unteren Naturschutzbehörde. „Zunächst werden alle künftigen Biberberaterinnen und -berater umfassend geschult.” Während ihrer Einsätze sind die Biberberater versichert und erhalten eine monatliche Aufwandsentschädigung von bis zu 315 Euro. Wer Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit als Biberberater hat, meldet sich unter naturschutzbehoerde@lra-dah.bayern.de.