In Impfzentren gehen die Lichter aus | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 02.01.2023 09:33

In Impfzentren gehen die Lichter aus

Nach zwei Jahren schließen die Impfzentren im Landkreis Dachau. (Foto: Christiane Bayer))
Nach zwei Jahren schließen die Impfzentren im Landkreis Dachau. (Foto: Christiane Bayer))
Nach zwei Jahren schließen die Impfzentren im Landkreis Dachau. (Foto: Christiane Bayer))
Nach zwei Jahren schließen die Impfzentren im Landkreis Dachau. (Foto: Christiane Bayer))
Nach zwei Jahren schließen die Impfzentren im Landkreis Dachau. (Foto: Christiane Bayer))

Vor zwei Jahren, am 27. Dezember 2020, erhielten im Landkreis Dachau zehn Bürgerinnen und Bürger die erste Schutzimpfung gegen das Corona-Virus. Mit dem Start der Impfungen und der darauffolgenden Impfkampagne hatte die Pandemie eine neue Phase erreicht und in einer Zeit der vielen Beschränkungen neue Hoffnung auf Normalität gegeben. Mit der guten Ausgangslage von sogar zwei Impfzentren im Landkreis wurden fortan alle zugewiesenen sowie zusätzlich akquirierten Impfstoffe sofort verimpft.

Nach zwei Jahren und insgesamt 158.920 Impfungen schließen die von der bayerischen Staatsregierung beauftragen Impfzentren zum Jahresende 2022 ihre Pforten. Die Impfungen gegen das Corona-Virus übernehmen die ansässigen Hausärzte, welche bereits in den vergangenen zwei Jahren mit gut 50 Prozent aller Coronaschutz-Impfungen im Landkreis die Impfkampagnen maßgeblich unterstützt haben. „Gemeinsam mit den Impfzentren, zahlreichen Freiwilligen, den niedergelassenen Ärzten und unterstützt durch die Apotheken konnten wir im Landkreis Dachau einen enormen Impferfolg erzielen,“ fasst Landrat Stefan Löwl diese fordernden zwei Jahre zusammen. „Ich bedanke mich bei allen Akteuren und den Beschäftigten in unseren Impfzentren und Impfteams, welche auch viele schwierige Stunden mit zu wenig Impfstoff oder einem zu großen Aufkommen, dann aber auch immer wieder Zeiträume mit wenig Nachfrage kompetent und agil bewältigt haben.“

Ende am 30. Dezember

Versorgungsarzt Dr. Christian Günzel zieht ebenfalls Bilanz: „Mit Beginn der Impfungen waren die Impfzentren ein nicht wegzudenkender Baustein der Pandemiebekämpfung. Wir als Allgemeinärzte waren schon ohne die zusätzlichen Impfungen extrem belastet. Denn neben hohen Schutzmaßnahmen und normal erkrankten Patienten haben wir auch die an Corona erkrankten Patienten versorgt. Ich danke, auch im Namen der Hausärzte im Landkreis den beiden Betreibern der Impfzentren, dem BRK und der JUH, für unzählige Stunden an Unterstützungen und die Zusammenarbeit – ehren- wie hauptamtlich.“

Am Freitag, dem 30. Dezember 2022 stellten die Impfzentren des BRK und der Johanniter-Unfall-Hilfe um 18 Uhr im Landkreis ihren Betrieb ein. Bis dahin impften sie noch die letzte der insgesamt 158.920 Dosen. Die beiden Impfzentren im Landkreis, das sind insgesamt über 300 Mitarbeiter. Es sind auch gut 1.000 Tagesschichten – die selbst zu Zeiten der Ausgangssperre in Sonderimpfaktionen bis weit nach Mitternacht gingen. Bei der Impfaktion „Impf in den Mai“ sogar die ganze Nacht lang.

In einem gemeinsamen Kraftakt erfolgten am „Vatertagsimpfen“ im Mai 2021 genau 2.650 Erstimpfungen; der Höchstwert an Impfungen an einem Tag. Diese Sonderimpfaktion war nur eine von über 140, die an Festivals, Volksfesten, Schulen, Behörden, Feuerwehren und Sportvereinen stattfanden. Mit dem Impfbus und dem mobilen Impfen kam die Teams immer näher zu den Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürgern. Von März bis September öffnete der Impfbus in den zwei Jahren 160 Mal im Landkreis seine Türen. Zusammen mit Standorten in Gemeindehäusern, Gaststätten oder Schulen boten die Impfteams in über 350 Einsätzen ein niederschwelliges Angebot vor Ort. Auch mit dem Drive-In-Impfen am Parkplatz des Karlsfelder Sees ging der Landkreis Dachau neue Wege. Einmalig in Bayern impften bis zu fünf Impfteams gleichzeitig – die zu impfenden Personen mussten dafür nicht einmal das Auto verlassen.

Noch heute ist die Impfquote im Landkreis über dem bayernweiten Durchschnitt. All diese Impfungen mussten dokumentiert werden: 1.152 Ordner Impfdokumentation stapeln sich damit auf über 80 Meter – das würde den höchsten Kirchturm im Landkreis Dachau, nämlich in Altomünster, noch um einiges Überragen.

Landrat dankt für das Engagement

Am Freitag, den 30. Dezember um 18 Uhr verabschiedeten sich Landrat Stefan Löwl, Versorgungsarzt Dr. Christian Günzel, die Leitung des Gesundheitsamtes Dr. Monika Baumgartner-Schneider und auch der Sprecher der Apotheken, Maximilien Lernbecher, sowie unser Stimmkreisabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag, Bernhard Seidenath, von den Impfteams des BRK und der Johanniter Unfallhilfe im Impfzentrum des BRKs.

Landrat Stefan Löwl bedankte sich für das immense Engagement sowie den großartigen Einsatz: „Vor einem guten Jahr war hier noch Hochbetrieb, heute schließen wir gemeinsam dieses Stück Geschichte. Die Arbeit, welche hier geleistet wurde, wird unvergessen bleiben. So etwas gab es in der Geschichte des Landkreises noch nie und wir alle können nur hoffen, dass wir sie in der Form auch nicht mehr brauchen werden. Dank der Impfung ist aus dem Ungetüm „Corona-Pandemie“ eine Krankheit geworden, die wir aktuell beherrschen. Corona bleibt uns aber sicher erhalten und wir können alle nur hoffen, dass es nicht mehr zu so ernsten Folgen kommen wird.“

Impfnachweise anfordern

Bürgerinnen und Bürger, die einen Nachweis über Ihre Impfungen benötigen, (zum Beispiel bei Verlust des Impfausweises), können diesen ab 2. Januar beim Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) anfragen. Dazu ist es erforderlich, ein unterschriebenes Anschreiben mit dem Betreff „Impfarchiv“ mit vollständigen Angaben (kompletter Vor- und Nachname, aktuelle gültige Meldeadresse, Geburtsdatum, Anschrift zum Zeitpunkt der Impfung, idealerweise: Impfdatum und Impfzentrum) an folgende Adresse zu senden: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Impfarchiv, Schweinauer Hauptstr. 80, 90441 Nürnberg oder impfarchiv-auskunft@lgl.bayern.de

Das Impfarchiv kann nur Auskünfte zu COVID19-Impfungen der Bayerischen Impfzentren erteilen. Impfungen bei Haus- und Betriebsärzten sowie sonstigen niedergelassenen Ärzten und Kliniken sind nicht im Impfarchiv gespeichert.

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