Lust auf ein Käffchen? | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 22.11.2022 16:11

Lust auf ein Käffchen?

Über eine Tasse Kaffee freut sich auch die Leber. (Foto: hw)
Über eine Tasse Kaffee freut sich auch die Leber. (Foto: hw)
Über eine Tasse Kaffee freut sich auch die Leber. (Foto: hw)
Über eine Tasse Kaffee freut sich auch die Leber. (Foto: hw)
Über eine Tasse Kaffee freut sich auch die Leber. (Foto: hw)

Kaffee ist gesund für die Leber, heißt es. Aber stimmt das auch? Prof. Dr. Brigitte Mayinger ist Chefärztin für Gastroenterologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin am Helios Klinikum München West. Sie erklärt: „Kaffee enthält sehr viele, zum Teil noch unbekannte Inhaltsstoffe. Die meisten davon schützen die Leberzellen.“ Wissenschaftlich sei inzwischen nachgewiesen, dass Kaffeekonsum zu einem Rückgang der Serumkonzentration verschiedener Leberenzyme führt, so die Chefärztin. „Indirekt zeigt das, dass Kaffee vor einer Schädigung der Leberzellen schützen kann.“

Je mehr Kaffee, desto besser?

Bezüglich der Menge seien die Forschungsergebnisse bislang nicht eindeutig, sagt Prof. Mayinger. „Einige Studien haben gezeigt, dass vier bis sechs Tassen Kaffee täglich die allgemeine Sterblichkeit bei Männern und Frauen zwischen zehn und fünfzehn Prozent senken konnte.“ Das sei aber keinesfalls eine Konsumempfehlung. „Vielmehr rate ich zu einem entspannten Umgang und einem ausgewogenen Kaffeekonsum. Schließlich darf der Genuss dabei nicht auf der Strecke bleiben."

Weit verbreitet und selten bemerkt: die Fettleber

Die Leber steuert den Stoffwechsel und entgiftet den Körper. Dabei verarbeitet sie Zucker, Fette, Vitamine und Mineralien und verwandelt giftige in ungefährliche Stoffe. Ein ungesunder Lebensstil bringt die Leber jedoch an ihre Grenzen: Mittlerweile hat jeder dritte Erwachsene in Deutschland eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Fettleber. Dabei lagern sich vermehrt Fette in der Leber ein. Die Gefahr für Leberzirrhose und Leberkrebs steigt.

Auch hier kann Kaffee helfen, weiß Prof. Dr. Norbert Grüner, Chefarzt für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämato-Onkologie und Diabetologie am Helios Amper-Klinikum Dachau. „Allerdings scheint Kaffee weniger die Leberverfettung selbst zu beeinflussen, sondern die Entwicklung des Folgeschadens, nämlich der Leberfibrose. Das ist eine schädliche Bindegewebsvermehrung in der Leber, die als Zwischenstufe auf dem Weg zu höhergradigen Leberschädigungen wie Leberzirrhose oder gar Leberkrebs gelten kann“, so Prof. Grüner. „Mit einer einfachen Blutuntersuchung kann der Zustand der Leber untersucht werden. Sind die Leberwerte GPT, GOT und GGT erhöht, sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Diese Werte gelten nämlich als wichtige Parameter, um den Zustand einer Leber beurteilen zu können“, so der Dachauer Chefarzt.

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