In der Lerchenau griff am 1. Oktober ein 57-Jähriger seine Familie an - mit tödlichem Ausgang. | Kurier Dachau

In der Lerchenau griff am 1. Oktober ein 57-Jähriger seine Familie an - mit tödlichem Ausgang.

Die Polizei sperrte den Bereich um die Glockenblumenstraße in der Lerchenau weiträumig ab. Dort war es zu dem tödlichen Angriff gekommen, der auch für das Oktoberfest Konsequenzen hatte.  (Foto: bas)
Die Polizei sperrte den Bereich um die Glockenblumenstraße in der Lerchenau weiträumig ab. Dort war es zu dem tödlichen Angriff gekommen, der auch für das Oktoberfest Konsequenzen hatte. (Foto: bas)
Die Polizei sperrte den Bereich um die Glockenblumenstraße in der Lerchenau weiträumig ab. Dort war es zu dem tödlichen Angriff gekommen, der auch für das Oktoberfest Konsequenzen hatte. (Foto: bas)
Die Polizei sperrte den Bereich um die Glockenblumenstraße in der Lerchenau weiträumig ab. Dort war es zu dem tödlichen Angriff gekommen, der auch für das Oktoberfest Konsequenzen hatte. (Foto: bas)
Die Polizei sperrte den Bereich um die Glockenblumenstraße in der Lerchenau weiträumig ab. Dort war es zu dem tödlichen Angriff gekommen, der auch für das Oktoberfest Konsequenzen hatte. (Foto: bas)

Am Mittwoch, 1. Oktober, gegen 4.40 Uhr wurde die Feuerwehr über einen Brand in einem Wohnhaus in der Glockenblumenstraße verständigt. Wenig später gingen auch mehrere Hinweise auf Knallgeräusche beim Polizeinotruf ein. Bereits auf der Anfahrt entdeckten die Einsatzkräfte der Feuerwehr an verschiedenen Orten zwei brennende Pkw und einen brennenden Kleintransporter. Am brennenden Wohnhaus stellte sich heraus, dass Sprengfallen auf dem Grundstück und im Haus angebracht waren. Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab. Zwei Personen, Mutter und Tochter des Brandstifters, konnten aus dem brennenden Gebäude gerettet werden. Sie wurden verletzt in Münchner Kliniken transportiert. Anschließend musste die Brandbekämpfung abgebrochen werden, da die Gefahr für die Einsatzkräfte durch die Sprengfallen zu groß war. Ein Sperrbereich von 200 Metern um das Wohnhaus wurde eingerichtet. Alle Bewohner mussten den Bereich verlassen. Etwa 80 Personen fanden sich in einer dafür eingerichteten Betreuungsstelle ein.

Nach den bisherigen Ermittlungen hatte ein 57-jähriger deutscher Staatsangehöriger aus Starnberg das Gebäude in Brand gesteckt und sich dann in der Nähe des Lerchenauer Sees mit einer Waffe das Leben genommen, nachdem er von der Polizei bis dorthin auch per Hubschrauber verfolgt worden war. Der Mann hatte einen Rucksack bei sich, in dem sich eine Sprengvorrichtung befand, die entschärft werden musste. Bei den beiden bei dem Angriff des Mannes verletzten Personen handelt es sich um dessen 81-jährige Mutter, die durch einen Schuss am Oberarm verletzt worden ist, sowie dessen 21-jährige Tochter. Diese befand sich in dem in Vollbrand stehenden Haus im ersten Stock, konnte aber von der Feuerwehr mit einer Leiter gerettet werden. Die Polizei fand auch eine Sprengvorrichtung an dem Fahrzeug des Tatverdächtigen, einem Mercedes Sprinter, mit der dieses in Brand gesetzt worden war.
Die Feuerwehr München war mit 100 Einsatzkräften und etwa 50 Fahrzeugen, die Rettungsdienste und die Schnelleinsatzgruppen der Rettungsdienste mit etwa 60 Kräften und die Polizei mit 500 Beamten im Einsatz.

Sprengstoffdrohung gegen die Wiesn

Von dem mutmaßlichen Brandstifter stammt die Sprengstoffdrohung, welche die Stadt dazu veranlasst hat, die Wiesn bis 17.30 Uhr zu sperren. Er hatte sie in Form eines Schreibens geäußert, das im Briefkasten eines Nachbarn gefunden worden ist. Das Gelände wurde daraufhin mit Spürhunden abgesucht. Am Nachmittag stürmte ein Spezialeinsatzkommando das Haus in Starnberg, in dem der Täter wohnte.

Ein Post auf einer Onlineplattform hatte kurz nach Bekanntwerden des Angriffs den Eindruck erweckt, bei den Taten handele sich um Anschläge der Antifa. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass dies nicht der Fall ist.

Hintergrund

Motiv der Tat könnte, wie Innenminister Herrmann auf einer Pressekonferenz bekanntgab, ein Familienstreit gewesen sein. Der Tatverdächtige hatte die Vaterschaft seiner Tochter infrage gestellt und eine medizinische Untersuchung machen lassen, welche allerdings bestätigte, dass er der Vater sei. Daraufhin habe er behauptet, das untersuchende Institut sei bestochen worden. Er habe sich auch in einer Petition an den bayerischen Landtag und an das Bundesjustizministerium gewandt. Der Landtag habe sich mit der Petition befasst und sie für erledigt erklärt. Offensichtlich, so der Innenminister, habe sich der Mann aber nicht mit der Situation abgefunden.

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