Ordnungsgeld im Bundestag | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 28.08.2023 13:58

Ordnungsgeld im Bundestag

Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter, zahlt sein Ordnungsgeld selber, sammelt aber Spenden für die Aussteigerhilfe für Neonazis. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter, zahlt sein Ordnungsgeld selber, sammelt aber Spenden für die Aussteigerhilfe für Neonazis. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter, zahlt sein Ordnungsgeld selber, sammelt aber Spenden für die Aussteigerhilfe für Neonazis. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter, zahlt sein Ordnungsgeld selber, sammelt aber Spenden für die Aussteigerhilfe für Neonazis. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter, zahlt sein Ordnungsgeld selber, sammelt aber Spenden für die Aussteigerhilfe für Neonazis. (Foto: SPD)

„Zusammen mit Faschisten so einen Popanz aufzuführen ist inakzeptabel.“ Diese Aussage richtete Michael Schrodi an Friedrich Merz (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU) nach einem mit den Stimmen der AfD erreichten Hammelsprung im Deutschen Bundestag. Auch an das CDU-Mitglied im Bundestagspräsidium wandte sich Schrodi mit diesen Worten und erhielt dafür ein Ordnungsgeld in Höhe von 1.000 Euro. Viele wollten danach spontan spenden und können das nun tun, doch nicht für Michael Schrodi, sondern für ein zivilgesellschaftliches Projekt in Bayern – und zu gewinnen gibt es auch etwas.

Die Reaktionen auf die emotionale Antwort von Schrodi nach den Geschehnissen am letzten Sitzungstag des Bundestages vor der Sommerpause fielen sehr unterschiedlich aus. Hasskommentare, orchestriert durch rechte Accounts, in den sozialen Netzwerken, die BILD-Zeitung verunglimpfte Schrodi auf der Titelseite als „SPD-Pöbler“.

Andererseits Zuspruch für seine emotionale Reaktion – so viel Zuspruch, dass dem Abgeordneten für Dachau und Fürstenfeldbruck eine Idee in den Sinn kam. „Neben der Kritik und den Beleidigungen habe ich viele Nachrichten von Menschen bekommen, die meine Aussagen unterstützen und sogar angeboten haben, einen Teil des Ordnungsgeldes zu übernehmen. Menschen haben Umschläge mit kleinen Bargeldbeträgen an mein Büro geschickt. Über die Solidarität freue ich mich, aber das Ordnungsgeld werde ich natürlich vollumfänglich selbst bezahlen“, so Schrodi.

Der Finanzpolitiker, dessen politisches Engagement mit dem Kampf für eine sozial gerechte Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus in den 90er Jahren begann, möchte die Chance nun trotzdem ergreifen, die Spendenangebote nicht ungenutzt zu lassen und so hat Schrodi einen Spendenaufruf für das Neonazi-Aussteiger-Programm „Aussteigerhilfe Bayern (ASH)“ zusammen mit einer Verlosung für alle Teilnehmenden ins Leben gerufen.

Die Aussteigerhilfe Bayern leistet einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur zu fördern und begleitet seit 2011 in Kooperation mit EXIT-Deutschland Ausstiegswillige aus dem Rechtsextremismus.

Bei der Verlosung gibt es unter anderem zwei Plätze für eine politische Berlinreise mit einem umfangreichen Informationsprogramm zu gewinnen. Schrodi selbst eröffnet die Spendenaktion mit einer Spende von 100 Euro. Spenden an die ASH können per Banküberweisung (Details unten), SOFORT Überweisung oder PayPal getätigt werden.

„Für die Teilnahme am Gewinnspiel schicken Sie uns bitte einen Nachweis über Ihre Spende an die ASH Bayern zusammen mit Ihren Kontaktinformationen an michael.schrodi@bundestag.de“, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete das Prozedere.
Mehrfachteilnahmen am Gewinnspiel sind ausgeschlossen.

Spende per Banküberweisung:
ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur gGmbH
Commerzbank Berlin
SWIFT-BIC.: DRESDEFF100
IBAN: DE20 1008 0000 0906 4527 01
Bei Verwendungszweck bitte den jeweiligen Spendenzweck eintragen

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