19 Wohnungen statt 47 Zimmer | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 29.03.2023 09:11

19 Wohnungen statt 47 Zimmer

Wohnraum ist im Großraum München heiß begehrt, da macht auch Dachau keine Ausnahme. Jedes Vorhaben, das neuen Wohnraum schafft, jede einzelne neue Wohnung ist daher wertvoll - so wie der Umbau des ehemaligen Hotel Central an der Ecke Münchner Straße und Bahnhofstraße.

Das Hotel mit 100 Betten wurde im Herbst 2021 geschlossen. Auf über 1.130 Quadratmetern sollen nun im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss insgesamt 19 neue Wohnungen entstehen. Dazu ist im ersten Stock im ehemaligen Frühstücksraum eine Büroeinheit vorgesehen.

Der entsprechende Antrag auf Umnutzung in Wohnungen ist bereits genehmigt. Für die Realisierung setzen Bauherr und Planer nun auch auf ein innovatives Mobilitätskonzept. Mit diesem sollen die Stellplätze in der Tiefgarage reduziert werden. Ein entsprechender Tekturantrag liegt der Stadt vor. Vorbild ist ein Mobilitätskonzept der Stadt München, für die Reduzierung von Stellplätzen im Wohnungsbau, um die Schaffung neuen Wohnraums in Bestandsgebäuden zu erleichtern.

Fahrradstellplätze und Carsharing

Anstelle weiterer PKW-Stellplätze sollen in der Tiefgarage doppelstöckige Fahrradstellplätze für insgesamt 40 Räder sowie ein Elektro-Carsharing-Stellplatz entstehen. Zudem soll ein Sharing-Lastenrad für die Bewohner und Ladesäulen für E-Autos installiert werden.

„Der althergebrachte Stellplatzschlüssel ist für ein solches Vorhaben in dieser Lage einfach nicht mehr zeitgemäß“, betont Bauherr Franz Romig. „Wir sprechen nicht von einem Neubaugebiet mit Ein- und Zweifamilienhäusern und Familien mit zwei Autos je Haushalt, sondern von in der Regel 1-2-Personen-Haushalten in absolut zentraler Innenstadtlage.“

Zeitgemäße Mobilität

17 der 19 neuen Wohneinheiten werden 1- oder 2-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 26 und 70 Quadratmetern. Der Bahnhof mit Zug- und S-Bahnverbindungen, zahlreiche Buslinien und das Nahversorgungsangebot in wenigen Gehminuten erreichbar. „Wir rechnen mit einigen Mietern, die gar kein Auto mehr haben werden“, so Franz Romig. „Schon jetzt kommen die überwiegende Zahl der Mieter der Gewerbeflächen und auch die Kunden zu Fuß oder mit den Öffentlichen.“

Romig bekräftigt: „Statt Platz für Autos zu schaffen, wollen wir zeitgemäßer und zukunftsgerichteter Mobilität mehr Raum geben. Ich hoffe daher auf eine positive Einschätzung der Stadtverwaltung und Genehmigung unserer Anfrage.”

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