"Das ist verantwortungslose Politik!" | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 26.09.2022 14:59

"Das ist verantwortungslose Politik!"

Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter für Dachau/Fürstenfeldbruck. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter für Dachau/Fürstenfeldbruck. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter für Dachau/Fürstenfeldbruck. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter für Dachau/Fürstenfeldbruck. (Foto: SPD)
Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter für Dachau/Fürstenfeldbruck. (Foto: SPD)

Nach dem Bekanntwerden des Lecks im Atomkraftwerk Isar 2 erklärt Michael Schrodi, der SPD-Bundestagsabgeordnete für Dachau und Fürstenfeldbruck: „Die CSU handelt komplett verantwortungslos, ihre Politik ist eine Gefahr für die Gegenwart wie für die Zukunft.“

Schrodi, in der vergangenen Legislaturperiode auch noch Mitglied des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag, setzt sich in einem Wahlkreis wie in seinem Betreuerwahlkreis München Land sehr für den Ausbau Erneuerbarer Energien ein. Nun kritisiert er eine in doppelter Hinsicht gefährliche Blockadepolitik der Bayerischen Staatsregierung. „Jetzt ist es geleakt: Isar 2 hat ein Leck. Und die Herren Merz, Söder, Aiwanger sowie der zuständige Minister Thorsten Glaube wollen davon nichts gewusst haben. Dabei hatten sie das AKW noch im August besichtigt – und entweder nichts von dem Leck erfahren oder dichtgehalten.“ Dass die Neuigkeit jetzt erst an die Öffentlichkeit gerät, habe vermutlich auch taktische Gründe: Jetzt ist eine Entscheidung unter Zeitdruck nötig, ob das Leck baldmöglichst repariert wird, denn ohne eine Reparatur kann es über den 31. Dezember hinaus nicht betrieben werden. „Die CSU spielt mit der Ungewissheit der Menschen, anstatt vorausschauend zu agieren“, kritisiert Schrodi.

Schrodi schließt sich der Kritik von Carsten Träger, dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, an: „Wollen wir wirklich, dass diese Staatsregierung eine Hochrisikotechnologie verantwortet?“ Auch die Verharmlosung des Sachverhaltes sei bedenklich. Konkret ist nämlich ein Druckventil im Kühlkreislauf derart verschlissen, dass es für einen von der CSU gewünschten Weiterbetrieb des Reaktors bei Landshut über den Jahreswechsel hinaus ausgetauscht werden muss.

„Diese Herren tun alles, um den Ausbau von Windenergie so beschwerlich wie möglich zu machen, gleichzeitig fordern sie die Weiterführung einer veralteten Hochrisikoanlage – unvernünftiger geht es nicht“, analysiert Schrodi. Obendrein brächten Atomkraftwerke in Sachen Strombedarf so gut wie gar nichts, sie decken nämlich nur rund sechs Prozent ab. Es würde also weder der Energiesicherheit dienen, noch würde der Strompreis bei einer Weiterführung merklich sinken. „Es geht hier doch lediglich darum, das Klientel zu bedienen, den Stillstand zu wahren und sich ja nicht zu viel Arbeit zu machen“, sagt der SPD-Politiker.

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