„Echter Ureinwohner‘‘ des Ampertals im Monat Oktober: der Feldahorn | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 16.10.2025 14:13

„Echter Ureinwohner‘‘ des Ampertals im Monat Oktober: der Feldahorn

Der Feldahorn ist nicht nur robust, sondern auch trockenresistent. (Foto: pixabay)
Der Feldahorn ist nicht nur robust, sondern auch trockenresistent. (Foto: pixabay)
Der Feldahorn ist nicht nur robust, sondern auch trockenresistent. (Foto: pixabay)
Der Feldahorn ist nicht nur robust, sondern auch trockenresistent. (Foto: pixabay)
Der Feldahorn ist nicht nur robust, sondern auch trockenresistent. (Foto: pixabay)

Wolfgang Kuhn, der Gebietsbetreuer des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck (gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern) stellt jeden Monat einen ‘‘echten Ureinwohner‘‘ des Ampertals vor. Im Oktober ist der Ampertaler der Feldahorn – ein Baum mit Charakter, Geschichte und ökologischer Bedeutung.
Wenn sich das Ampertal im Oktober in ein leuchtendes Farbenmeer verwandelt, ist ein Baum besonders auffällig: der Feldahorn. Mit seiner intensiven Gelbfärbung setzt er markante Akzente im Herbstwald und zeigt eindrucksvoll, wie schön heimische Arten sein können. – ein Baum mit Charakter, Geschichte und ökologischer Bedeutung.

Große Verbreitung und kleine Statur

Der Feldahorn (Acer campestre), auch Maßholder genannt, gehört zu den weltweit 122 bekannten Ahornarten – und ist zugleich die am weitesten verbreitete. Er kommt in nahezu ganz Europa vor, mit Ausnahme von Irland, Schottland und Skandinavien, und reicht bis nach Nordafrika. In Deutschland ist er der kleinste der drei heimischen Ahornarten. Neben dem Spitzahorn (Acer platanoides) und dem Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist er auch im Ampertal heimisch.
Mit einer Wuchshöhe von maximal 15 Metern bleibt der Feldahorn deutlich kleiner als seine Verwandten, die bis zu 30 Meter erreichen können. Aufgrund seiner Größe hat er im dichten Waldbestand kaum eine Chance, sich gegen die Lichtkonkurrenz durchzusetzen. Stattdessen findet man ihn bevorzugt an Feld- und Wegerändern, auf Lichtungen und entlang von Flussufern – auch am Amperufer ist er häufig anzutreffen.

Propellerartige Früchte

Der Feldahorn lässt sich leicht von Spitz- und Bergahorn unterscheiden: Seine Blätter sind kleiner und rundlicher, die Zweige tragen auffällige Korkleisten – ein Merkmal, das ihn von anderen Ahornarten abhebt. Im Herbst bildet er die typischen propellerartigen Früchte aus, die bei Kindern als „Nasenzwicker“ beliebt sind. Vom Wind getragen, drehen sie sich spiralförmig zu Boden – ein faszinierendes Schauspiel der Natur.
Der Feldahorn ist nicht nur ein optischer Gewinn für die Landschaft, sondern auch ökologisch von großer Bedeutung. Seine Blätter dienen Wild- und früher den Weidetieren als wertvolle Nahrung. In alten Zeiten wurden sie vom Menschen sogar als Sauerkrautersatz zubereitet – ein Hinweis auf die Vielseitigkeit dieser Baumart.
Dank seiner Schnittverträglichkeit eignet sich der Feldahorn hervorragend als Heckenpflanze. Im Gegensatz zu exotischen und oft monotonen Arten wie Thuja oder Kirschlorbeer bietet er ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild im Jahresverlauf und ist ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel finden in ihm Nahrung und Schutz – ein Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt, der in Zeiten des Biodiversitätsverlustes kaum zu überschätzen ist.

Ein Baum für die Zukunft

Der Feldahorn ist nicht nur robust, sondern auch trockenresistent – eine Eigenschaft, die ihn zu einem sogenannten „Klimabaum“ macht. In Zeiten zunehmender Wetterextreme und längerer Trockenperioden gewinnt diese Fähigkeit an Bedeutung. Zudem ist der Feldahorn äußerst langlebig: Er kann zwischen 200 und 300 Jahre alt werden und ist damit ein verlässlicher Begleiter über Generationen hinweg.

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