Wolfgang Kuhn, der Gebietsbetreuer des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck (gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern) stellt jeden Monat einen ‘‘echten Ureinwohner‘‘ des Ampertals vor. Im Juni ist es der Junibummerl: Das ist die bayerische Bezeichnung für den Junikäfer, der auch als kleiner Bruder des Maikäfers bezeichnend wird.
Junibummerl oder Junikäfer ist die umgängliche Bezeichnung für den Gerippten Brachkäfer - ein Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer, zu denen auch der Maikäfer gehört. Maikäfer und Junikäfer unterscheiden sich nicht nur in dem namensgebenden Monat, in dem sie schlüpfen und ihre Hauptschwärmzeit haben um auf Brautschau zu gehen, sie sind auch aufgrund ihrer Größe und ihres Aktivitätstyps gut auseinander zu halten. Der Junikäfer ist mit ca. 1,5 cm etwa halb so groß ist wie der Maikäfer und fliegt nur in den Abend- und Nachtstunden, während der Maikäfer mit bis zu 3 cm doppelt so groß ist und tagsüber fliegt.
Der erwachsene Käfer ernährt sich von Blättern und Blüten der Bäume und Gehölze - er lebt nur kurze Zeit und stirbt schon Anfang Juli nach der Ablage seiner Eier in offenen Bodenstellen. Seine Larven ernähren sich von Pflanzenwurzeln und heißen, wie beim Maikäfer auch, Engerlinge. Die Engerlinge des Junikäfers brauchen, im Gegensatz zu denen des Maikäfers, nur zwei statt vier Jahre um sich zu verpuppen und sich zu einem fertigen Käfer zu entwickeln.
Während die Engerlinge aufgrund des Wurzelfraßes, vor allem an Rasen und Zierpflanzen, bei den Gartenbesitzern nicht sonderlich beliebt sind, stehen sie bei Maulwürfen und Wildschweine sowie einigen bodenstochernden Vogelarten hoch im Kurs und werden sehr gerne als schmackhafte Delikatesse verzehrt.
Nachdem die Käfer in den Abend- und Nachtstunden schwärmen, sind sie auch auf dem Speiseplan der Fledermäuse und tragen somit zur Ernährung einer hochbedrohten Tierart in einem immer insektenärmeren Lebensraum bei.
Der Junikäfer ist weit verbreitet und kommt auch im gesamten Ampertal, insbesondere an den Waldrändern, vor. Die Chance einen solchen Käfer zu erleben ist während eines Abendspaziergangs bei warmen Temperaturen groß. Da ist der Junibummerl oft in großer Schar unterwegs und zieht brummend seine Kreise.