Kampagne für ein verständnisvolles Miteinander | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 30.09.2025 12:24

Kampagne für ein verständnisvolles Miteinander

Dardan Kolic, Michaela Wintermayr-Greck, Diane Pohl und Stefan Löwl (v. l.) vor einem Auszug der Kampagne. (Foto:  LRA Dachau, Sina Török)
Dardan Kolic, Michaela Wintermayr-Greck, Diane Pohl und Stefan Löwl (v. l.) vor einem Auszug der Kampagne. (Foto: LRA Dachau, Sina Török)
Dardan Kolic, Michaela Wintermayr-Greck, Diane Pohl und Stefan Löwl (v. l.) vor einem Auszug der Kampagne. (Foto: LRA Dachau, Sina Török)
Dardan Kolic, Michaela Wintermayr-Greck, Diane Pohl und Stefan Löwl (v. l.) vor einem Auszug der Kampagne. (Foto: LRA Dachau, Sina Török)
Dardan Kolic, Michaela Wintermayr-Greck, Diane Pohl und Stefan Löwl (v. l.) vor einem Auszug der Kampagne. (Foto: LRA Dachau, Sina Török)

Menschen mit Migrationshintergrund sind Teil unseres Lebens und Alltags in Deutschland – und dennoch wird ihr Wert oft unterschätzt. Mit der neuen Kampagne „Wir für Euch“ rückt der Landkreis Dachau nicht nur in den Vordergrund, welchen Beitrag Menschen mit Migrationshintergrund tagtäglich in der Wirtschaft, für die Gesellschaft, für unsere Region und für das Miteinander leisten. Gleichzeitig bringt es auch die Dankbarkeit und Zufriedenheit vieler Migrantinnen und Migranten zum Ausdruck.
Zu sehen sind die Plakate derzeit in vielen Geschäften und an den Litfaßsäulen im gesamten Landkreis. Im Mittelpunkt stehen Porträts von Menschen, die im Landkreis Dachau leben und arbeiten: Ärztinnen, Lehrerinnen, IT-Experten, Lackierer, Hausmeister oder Pflegekräfte. Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft funktioniert und die alltäglichen Dinge funktionieren. Ohne diese Menschen wäre die Arbeit in vielen Bereichen nicht denkbar.

„Für unsere Region unverzichtbar”

„Unser Landkreis braucht alle Bürgerinnen und Bürger“, sagt Landrat Stefan Löwl. „Die Kampagne macht sichtbar, was vielen nicht bewusst ist: Menschen mit Migrationshintergrund und Zugewanderte übernehmen Verantwortung, bringen sich ein und sind für unsere Region unverzichtbar.“
Die Idee zu „Wir für Euch“ entstand bei Michela Wintermayr-Greck, Gründerin des Projekts „Integration mit Augenmaß” (IMA). Sie wollte mit einem häufig gehörten Vorurteil aufräumen: dem Gerücht, Geflüchtete würden nicht arbeiten. „Mittlerweile haben sich über 80 Menschen an der Kampagne beteiligt. Einige sind durch Flucht gekommen, andere über den Arbeitsmarkt, manche wegen der Liebe. Sie alle eint: Sie sind ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft“, erklärt Wintermayr-Greck.

Zahlen sprechen für sich

Dass die Realität klar in Zahlen sichtbar wird, belegen die aktuellen Daten der Arbeitsagentur: Im Landkreis Dachau sind fast 50.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gemeldet. Davon haben fast 30 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit. Besonders stark vertreten sind sie in den Branchen Handel, Bau, Verkehr und Logistik, Gesundheitswesen, verarbeitendes Gewerbe sowie in Gastronomie und Dienstleistungen.
Dabei zeigt sich: Hinter den Zahlen stehen noch weit mehr Menschen, denn viele Zugewanderte haben mittlerweile die deutsche Staatsangehörigkeit.Ihr Engagement bleibt in diesen Tabellen auf den ersten Blick unsichtbar – nicht aber ihr Beitrag. „Wir sind hier und wir gehören dazu. Wir leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Es geht nicht nur um Toleranz, sondern um Akzeptanz“, betont Diane Pohl, IT-Expertin und Sprecherin des Integrations- und Migrationsbeirats.
Bei den zahlreichen Fototerminen war es den Migrantinnen und Migranten daher auch immer wieder ein Bedürfnis, nicht nur die Bedeutung ihrer Arbeit zu zeigen, sondern auch ihre Motivation und ihren Willen, bei Geflüchteten auch immer wieder ihre Dankbarkeit, hier in Deutschland angekommen und nicht mehr wegzudenkender Teil unserer Gesellschaft zu sein.

Starkes Zeichen

Mit „Wir für Euch“ setzt der Landkreis Dachau somit ein starkes Zeichen für gelebte Integration, berufliche Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Kampagne zeigt Gesichter, erzählt Geschichten und macht deutlich: Ohne Migration wäre Deutschland ärmer – wirtschaftlich wie gesellschaftlich.
Die Aktion ist Teil des Projekts IMA – Integration mit Augenmaß, das vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert wird.

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