Konjunkturumfrage der IHK: Kein Ende der Durststrecke | Kurier Dachau

Konjunkturumfrage der IHK: Kein Ende der Durststrecke

Beispiel Handel: Der schwache private Konsum sowie die geringe Nachfrage aus Industrie und Baugewerbe belasten den Handel. Die Betriebe verzeichnen schlechtere Geschäfte (blaue Kurve). Die Erwartungen der Betriebe (rote Kurve) für die kommenden Monate verbessern sich etwas – vor allem im Großhandel, der die Grenze zum Optimismus leicht überschreitet. Investitionen (grün) und Beschäftigung (Orange) bleiben im negativen Bereich. (Grafik: IHK)
Beispiel Handel: Der schwache private Konsum sowie die geringe Nachfrage aus Industrie und Baugewerbe belasten den Handel. Die Betriebe verzeichnen schlechtere Geschäfte (blaue Kurve). Die Erwartungen der Betriebe (rote Kurve) für die kommenden Monate verbessern sich etwas – vor allem im Großhandel, der die Grenze zum Optimismus leicht überschreitet. Investitionen (grün) und Beschäftigung (Orange) bleiben im negativen Bereich. (Grafik: IHK)
Beispiel Handel: Der schwache private Konsum sowie die geringe Nachfrage aus Industrie und Baugewerbe belasten den Handel. Die Betriebe verzeichnen schlechtere Geschäfte (blaue Kurve). Die Erwartungen der Betriebe (rote Kurve) für die kommenden Monate verbessern sich etwas – vor allem im Großhandel, der die Grenze zum Optimismus leicht überschreitet. Investitionen (grün) und Beschäftigung (Orange) bleiben im negativen Bereich. (Grafik: IHK)
Beispiel Handel: Der schwache private Konsum sowie die geringe Nachfrage aus Industrie und Baugewerbe belasten den Handel. Die Betriebe verzeichnen schlechtere Geschäfte (blaue Kurve). Die Erwartungen der Betriebe (rote Kurve) für die kommenden Monate verbessern sich etwas – vor allem im Großhandel, der die Grenze zum Optimismus leicht überschreitet. Investitionen (grün) und Beschäftigung (Orange) bleiben im negativen Bereich. (Grafik: IHK)
Beispiel Handel: Der schwache private Konsum sowie die geringe Nachfrage aus Industrie und Baugewerbe belasten den Handel. Die Betriebe verzeichnen schlechtere Geschäfte (blaue Kurve). Die Erwartungen der Betriebe (rote Kurve) für die kommenden Monate verbessern sich etwas – vor allem im Großhandel, der die Grenze zum Optimismus leicht überschreitet. Investitionen (grün) und Beschäftigung (Orange) bleiben im negativen Bereich. (Grafik: IHK)

Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft verharrt auf niedrigem Niveau. Das zeigt die aktuellen Konjunkturumfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), an der sich 3.400 Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen beteiligt haben. Der Konjunkturindex steigt gegenüber dem Jahresbeginn zwar leicht um 5 auf 104 Punkte; er liegt nun aber bereits seit Herbst 2023 klar unter dem langjährigen Durchschnitt von 112 Punkten. Die letzte Durststrecke dieses Ausmaßes hat die bayerische Wirtschaft vor mehr als 20 Jahren von 2001 bis 2003 erlebt.

„Abwärtstrend geht weiter”

„Die bayerische Wirtschaft ist in einer Dauerstagnation gefangen. Wir sehen nicht den Hauch eines Aufschwungs; der Abwärtstrend geht weiter“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Die chaotische US-Zollpolitik ist ebenso ein Unsicherheitsfaktor wie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland. Die trüben Aussichten dämpfen die Konsumlaune und belasten die Investitionen und die Beschäftigungspläne der Betriebe“, so Gößl weiter, „es geht immer noch weiter bergab.”

Die Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage genauso schlecht wie zu Jahresbeginn: Die Erwartungen steigen seit Jahresbeginn zwar, erreichen aber dennoch nur den Nullpunkt – den gleichen Wert wie vor einem Jahr. Schon seit Frühjahr 2022 - seit 37 Monaten - liegen die Erwartungen unter dem langjährigen Durchschnitt. Das ist ein Negativrekord und ist seit Umfragebeginn 1993 zuvor noch nie aufgetreten.

Nur der Großhandel ist hoffnungsvoll

Immerhin scheint sich eine Bodenbildung in Industrie, Bau und Handel abzuzeichnen: In diesen Branchen legen die Erwartungswerte im Vergleich zum Vorjahr wieder zu. Aufgrund historisch schlechter Ausgangswerte erreichen sie dennoch keine positiven Salden (Industrie: minus 3 Punkte, Einzelhandel: minus 7, Bau: minus 9). Die Ausnahme ist der Großhandel, der leicht positiv auf die kommenden Monate schaut. Der Dienstleistungssektor und der Tourismus sind zwar knapp im positiven Bereich, hier haben sich die Erwartungen im Vergleich zum Vorjahr aber noch einmal verschlechtert.

„Arbeitslosigkeit wird steigen”

Die trübe Stimmung findet sich in den zurückhaltenden Investitions- und Beschäftigungsplänen wieder. So liegen die Investitionsabsichten der Betriebe spürbar unter dem langjährigen Durchschnitt. Auch bei der Beschäftigung ergibt sich ein Minus, ebenfalls deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Arbeitslosigkeit in Bayern wird demnach weiter steigen. „In den letzten drei Jahren haben wir in Bayern 90.000 Arbeitsplätze verloren”, so Gößl, „in diesem Jahr werden es nochmal mehr als 10.000 sein.”

Die vom BIHK befragten Unternehmen sehen die größten Risiken für sich in den Arbeitskosten und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Diese beiden machen ihnen inzwischen größere Sorgen als der Arbeitskräftemangel.

„Wir brauchen Wachstum!”

„Die deutsche und bayerische Wirtschaft braucht endlich wirksame Entlastungen und Rückenwind. Es kann nicht schnell genug vorwärts gehen. Die Betriebe brauchen vor allem mehr Planungssicherheit, spürbare Anreize für mehr Investitionen und einen echten Kurswechsel zu mehr unternehmerischer Freiheit“, sagt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. Er fordert ein Sofortprogramm, um die soziale Marktwirtschaft wiederzubeleben. „Schon in den ersten 100 Tagen muss die Bundesregierung Vertrauen gewinnen durch konkrete Ergebnisse beim Abbau von Bürokratie, der Einführung der Superabschreibung, der versprochenen Strompreissenkung um fünf Cent je Kilowattstunde und flexibleren Wochenarbeitszeiten“, so der BIHK-Präsident.

Lutz und Gößl drängen auf „durchgreifende Reformen”, die sie im Koalitionsvertrag indes nicht erkennen. Um die sozialen Sicherungssysteme weiter finanzieren zu können und die Standards z.B. in Gesundheit und Pflege zu halten, brauche man Wachstum. Als Ziel peilt der BIHK ein Wachstumspotential von 1,5 Prozent an - das Vierfache dessen, was derzeit geleistet wird. Die Politik müsse den Unternehmen den Freiraum schaffen, damit diese tun können, was die Politik nicht kann: Arbeitsplätze schaffen und Innovationen umsetzen..

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